nachtplan   - Nr. 100 -    



Da es sich um die Nummer 100 handelt, mache ich einmal eine Ausnahme und wiederhole einen Act. So wurde die französische Post Punk- und Shoegaze-Band Dead bereits in der Nummer 80 vorgestellt. Diesmal hören und sehen wir ihren Song "Ice Sky" von der aktuellen Single "Dreams". Der Clip passt ja auch hübsch zum Abschalten der Sommerzeit und als Aussicht, was uns bereits in Kürze von der Natur erwarten könnte.
/ Weblink: Dead







- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






Wenn alles so weiterläuft, dürfte der Weg aus dem toten Winkel direkt ins Flutlicht, für das irische Post Punk Quintett The Murder Capital ein sehr kurzer werden. Ihr Debütalbum "When I Have Fears" ist jetzt gerade einmal sechs Wochen draußen und schon war ihre soeben abgeschlossene UK-Tour bereits ausverkauft. Als Teaser gab es zuvor eine 7" Single, sowie ein einseitig bespielte 12" Vinyl Maxi. Der Longplayer erschien dann in allen üblichen Formaten.
Die Band widmet sich der "anderen" Spielart des Post Punk, also nicht der gängigen, von Joy Division geprägten Variante, sondern der etwas sperrigeren "Indie-Tradition" von Nick Caves The Birthday Party oder Crime & The City Solution. Wer den Film "Der Himmel über Berlin" kennt, weiß jetzt genau wovon ich spreche. Ich hoffe sie bleiben ihrem Stil lange treu, denn der rasante Aufstieg erinnert mich ein wenig an Interpol und die Editors, die jeweils mit kantig-melancholischen Debütalben glänzten, danach aber leider schnell Richtung BritPop und Alternative-Rock abdrifteten. Wie auch immer, momentan sind The Murder Capital jedenfalls DER Geheimtipp. Die Band spielt diesen Monat in Köln und im Februar in Münster sowie auf dem Grauzone Festival in Holland. Weitere, weit größere Festivals dürften dann im nächsten Sommer folgen. Hier aber nun erst einmal zum Infizieren ihr Song "Green & Blue".
/ Weblink: The Murder Capital (Facebook)

 






- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 







Der britische DJ und Produzent Tommy Four Seven lebt nun in Berlin und veröffentlicht bereits seit 2005 unregelmäßig. Über Schranz und Dark Techno verlief sein musikalischer Weg immer mehr in Richtung Industrial, Tribal Techno und Rhythmic Noise. "Veer" ist sein erst zweiter Longplayer und erschien im April. Am 8. November legt er das Album "Veer Remixed" nach, was ihn durch Nachbearbeitungen von unter anderen Rhys Fulber und Silent Servant nun spätestens auch über den Techno-Tellerrand hinaus interessanter machen sollte. Wie die reguläre "Veer" wird auch "Veer Remixed" als 2x12" Vinyl erhältlich sein. Momentan ist nur die Ansome Veredelung des Tracks "The Virus" als Stream online, aber bereits diese zeigt, dass sich Tommy Four Seven genau die richtigen Leute an Bord holte.
/ Weblink: Tommy Four Seven
 
 





- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






Bleiben wir doch gleich bei Remixalben. Die Robot (D13 R0807) ist ein Electro-Act aus Portland. Die Band veröffentlichte bereits 2014 eine erste Digitalsingle, 2018 gab es das erste und bisher einzige Album "73CHN0PUNK" und dann wurde es still. Nun gibt es wieder ein Lebenszeichen, in Form einer 15-Track-Neuinterpretation des Albums, welche am 11. November digital und als CD erscheinen wird. Der Stil der Band ist schwer zu beschreiben, sie machen weder herkömmlichen Electro-Industrial noch Technopunk. Grob gesagt ist es eher Electro-Rock mit Retrowave-Einflüssen und könnte also sowohl letzterer Abteilung, als auch Partysound-Freunden die EBM- Klänge Marke Faderhead mögen, gefallen. Hier einmal der Song "10​.​000 Years" im neuen `Nando Dance Til You Die Remix´.
 / Weblink: Die Robot
 






- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






Wo kommt guter Oldschool-EBM her? Natürlich aus Kolumbien. Die Ironie dürfte ohne Emoticon auskommen und ich erspare uns auch jeden “der gute Stoff“-Kalauer. Struck 9 heißt also kein Kartell, sondern das EBM-Einmannunternehmen, welches vor neun Jahren die Debüt-CD "Democracy" über das einheimische Label Black Leather Records veröffentlichte, um sich dann lange Jahre rar zu machen. Erst im letzten Jahr kam dann das zweite Album "Ritual Body Music" über die italienische Firma EK Product heraus. Nun gibt es daraus neue Remixe in Singleform, die den Originalversionen nochmal mehr Drive verleihen. Hier als Kostprobe einmal der Song "Execute" im noch schneller startenden "Execute​.​exe" Mix.
/ Weblink: Struck 9

 






- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






Der Name Cold Transmissions dürfte Nachtplan-Lesern vertraut sein, denn schon lange erfreut die Frankfurter Underground-Institution die Leser mit den exklusiven “Cold Stars“ Gastmixen. Seit 2018 sehr erfolgreich digital im Bandcamp mit Compilations aktiv, veröffentlicht das Label seit diesem Jahr auch vermehrt in physischer Gestalt. Nun widmete man sich der Debüt-CD der Solomusikerin Kadri Sammel aus Estland. Als Bedless Bones unterbaut sie ihre Songs durch recht komplexe Elektronikgerüste, die jedoch stets wavig bleiben und nie zu akkzu kommerziellem Electropop geraten. Ich möchte meinen, die Bedless Bones tendieren eher Richtung Art Pop."Sublime Malaise" heißt der Longplayer, enthält 11 Tracks und erschien im edlen DigiPak.
/ Weblink: Bedless Bones








- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






Dance Off Your Demons ist das Soloprojekt des New Yorkers James Mailer. Einmal pro Jahr gibt es seit 2016 von ihm jeweils eine Single in Digitalform. Dürfte wirklich mehr sein, den seine elektronische Mixtur aus Coldwave und Post Punk passt ja momentan zur Nachfrage, denn das Revival hält noch wacker an. Und auch seine Gesangsstimme braucht sich nun wirklich nicht verstecken. Hier einmal sein aktueller Song "Faith".
/ Weblink: Dance Off Your Demons







- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 







Das gemischte Coldwave - Duo Hertzen besteht aus dem brasilianischen Musiker Self und der italienischen Sängerin May Rei, die nun in München heimisch ist. Die beiden gründeten ihr Projekt 2017 und ab Anfang 2019 erscheinen nun kontinuierlich Demo-Tracks bei Soundcloud. Spätestens die Songs des letzten halben Jahres täte ich als veröffentlichungsreif bezeichnen und hoffe man bewegt sich bald auch Richtung Bandcamp. Hier als Appetizer einmal "Free".
/ Weblink: Hertzen





- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 







Zum schrägen Finale diesmal lediglich ein Standbild. Dafür ist die Musik dazu aber auch gleich doppelt “psycho" und toppt ganze Regale mit Soundtracks von Horrorfilmen. Matriarchy Roots ist der Name des Acts und der Grieche Dimitris Doukas steckt dahinter. Besser bekannt ist der Mann durch sein Projekt Restive Plaggona, welches hier in Nummer 87 bereits einmal mit dabei war. "Lifestyle (After The Rise Comes The Fall)" nennt sich der im Verlauf immer noisiger werdende  Dark Ambient - Instrumentaltrack und ist auf dem Album "Changing Habits" erschienen. Passenderweise kommen Musikkassette und Download über das Label namens Strange Therapy aus Amsterdam.
/ Weblink: Matriarchy Roots








- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 






http://www.nachtplan.info/