nachtplan   - Nr. 98 -    



Der Texaner Curse Mackey aus Austin geht mit Gesang und Elektronik recht poppig zu Werk, zeigt dabei jedoch stets ein Händchen für angenehm sentimentale Atmosphären. Das Debütalbum "Instant Exorcism" versammelt nun 11 seiner Songs, die den Bogen von Electropop über Trip Hop bis zu Futurepop spannen, was für willkommene Abwechselungen sorgt. Der Künstler ist bereits seit den 90er Jahren in diversen US-Industrial-Acts aktiv, nun gibt es ihn halt solo, etwas entspannter und in Sangesstimmung. Der Longplayer wurde als Vinyl, CD und natürlich digital veröffentlicht. Hier einmal der Clubmix von "Somewhat Possessed", der leider nicht mehr mit auf die Vinylversion passte.
/ Weblink: Curse Mackey







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Bleiben wir noch kurz im Genre. Die Sängerin Keely Dowd und der Produzent Essej Pollock aus Chicago bilden das Electropop-Duo Grün Wasser. Mit "Not Ok With Things" kommt im Herbst das dritte Album aus dem vorab bereits die Single "Stranger's Mouth" veröffentlicht wurde. Die groovt auch gut, jedoch tat dies "Trace It Back" vom letztjährigen Longplayer "Predator​/​Prey" auch, um dann am Ende leider von arg viel Kunst umgeben zu sein. Ich sage es einmal anders: Ich rechne mit keinem Popalbum mit sechs noch weiteren Tracks im Stil von "Not Ok With Things". Sollte das Album jedoch auch nur 2-3 Songs lang leichter als sein Vorgänger ausfallen, könnte es schon was richtig gutes werden. Ich bin sehr gespannt.
/ Weblink: Grün Wasser







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Cazeria Cazador ist ein Label mit Sitz in Santiago und El Peor De Los Días der frische Bandzuwachs. Das Duo legte auch bereits seine Debüt-EP vor. Nach einem völlig schrägen Opening-Track aus Breakbeats offenbaren die beiden Chilenen dann Post Punk Qualitäten, die auf mehr davon hoffen lassen. Der Song "Se Fue En Mi Cumpleaños" klingt zwar herrlich nach Joy Division, zum Hineinhören hier dennoch das flottere und wavigere "No Tocaras El Cielo".
/ Weblink: El Peor De Los Días
 





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December nennt sich ein französischer Künstler der zeitgenössischen elektronischen Körpermusik, auch bekannt als moderner EBM. Aus unserer Sicht, also aus Sicht derer, die sich eher zu dunklerem Ambiente oder auch soliden Tanzsounds hingezogen fühlen, haben Acts dieser Sparte fast durch die Bank einen Nachteil: Es gibt von ihnen immer auch reine, furchtbar nervöse Acid-Releases, welche man mit gutem Willen so gerade noch als "experimentell" bezeichnen täte. Das Label des hier in einem früherem Blogeintrag bereits vorgestellten Maenad Veyl aus Mailand verkürzte uns die Suche und das Hören von zu viel Acid. Mit "Finally Feeling Better After All These Years" brachte er gerade den bisher für uns interessantesten December- Track und weckt damit die Hoffnung auf mehr Ausflüge in diese Richtung. Die Zeichen stehen gut, dass es sich nicht einfach um ein Ausnahmestück handelt, da die December- Maxi "Night Of Nights" die vor einigen Monaten auf dem Rotterdamer Label Pinkman erschien, bereits zeigte, dass in 2019 bei ihm mehr Gesang und etwas weniger Acid angesagt sind. Hier nun aber der besagte Track "Finally Feeling Better After All These Years".
/ Weblink 1: December (Veyl)
/ Weblink 2: December (Pinkman)
 






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Ein hübscher Zufall, dass bei dem Release oben noch ein weiterer, bereits einmal in völlig anderem Zusammenhang hier vorgestellter Künstler, nämlich Blind Delon vertreten ist. Auf dem Veyl-Release gibt er sich nun gemeinsam mit Lapse Of Reason als Lost Highway die Ehre und schlägt damit ziemlich unerwartet ebenfalls in die EBM-Kerbe. "Human Rhythm" heißt ihr erster Track.
 / Weblink: Lost Highway







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Neben dem Post Punk erfreut sich ja nun auch New Wave einem wachsenden Revival. In jener Sparte geht es auch um Kunst und Hörgewohnheiten und ordentlich nach vorn gehende Clubhits sind dort keine Repertoirepflicht. So ist auch das neue Album der Erasers aus Australien eher etwas zum Hören, Entspannen und Entdecken. Ähnlich wie bereits zu den originalen New Wave Zeiten (grob 1977 bis 1981) Acts wie The Slits oder The Flying Lizards Weltmusik zitierten, die als hippiesk oder bekifft verschrien war, fahren auch die Erasers eine gute Portion derlei Kraut (von Krautrock, nicht von Rauchwaren, wobei man das ja nicht wirklich so klar trennen kann, was die 70er angeht) auf. Also ich zumindest finde es hübsch und entspannend. Ich habe aus Neugier einmal geschaut und ihr letztes Album "Stem Together" läuft bei Discogs unter `Psychedelic Rock´. Also Rock machen die Erasers nun wirklich nicht. Das neue Album des Duos heißt "Pulse Points" und ist als Vinyl, CD und digital erhältlich.
Hier daraus einmal der Song "Pass You In The Night".
/ Weblink: Erasers






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Das Synthprojekt fopmusic von Lars-Göran Forsberg, genannt Foppa aus dem schwedischen Dalarna ist nun bereits seit über sechs Jahren musikalisch aktiv. Bisher tauchte er nicht im Blog auf, da ich trotz der Sparte Minimal Synth noch auf einen Techniksprung wartete. Es scheint, daraus wird nichts und es soll und muss so sein wie es ist und klingt. Gerade tauchte einer seiner ganz frühen Tracks in einer aktuellen Liveversion auf und auch diese ist nicht sonderlich moderner produziert, sondern besitzt weiterhin den Charme von minimalen Bedroom-Recordings. Aber, wenn die Atmosphäre stimmt und die Melodie mir Ohrwurmqualitäten daherkommt, darf es ja auch gerne einfach gehalten sein. Aber macht euch selbst ein Urteil. Hier zum freien Download "I Wish That You Were Here​" in der 2019er-Variante.
/ Weblink: fopmusic







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Das italienische Post Punk - Duo Hapax ist kein wirklicher Newcomer. Bereits seit nun fünf Jahren spielt man auf diversen alternativen Festivals und alle zwei Jahre kommt dann auch gleich ein ganzer Langspieler mit neuer Musik. Diese Alben sind, wie auch jetzt gerade das dritte mit dem Titel "Monade" belegt, durchaus gelungen. Waviges und punkiges halten sich die Waage, womit sie sich klar von allem was "nur" Indie-Pop ist abgrenzen und sich dennoch in keine Schublade stecken lassen. Das Label SwissDarkNights, das wie der Name schon sagt in der Schweiz ansässig ist, bringt es als CD, Vinyl und digital. Hier einmal das locker-wavige "Truth Or Lie".
/ Weblink: Hapax







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Viele Standbilder diesmal im Blog. Daher der gewohnt schrägere, finale Eintrag diesmal eher im Zeichen der Optik denn in sonderbarer Musik. Zu hören ist Electro-Ambient von HHNOI aus Köln und der Clip stammt von Rachel Palmer. Der Titel ist "Long" und auf der Split-Musikkassette "Future Rituals!" von Nathan Moody & HHNOI erhältlich.
/ Weblink: HHNOI








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