Melted Mirror aus dem kanadischen Calgary veröffentlichte 2015 seine Debüt-Musikkassette und ein Jahr später ein zweites Album auf Vinyl, seither wurde es stetig stiller um das Trio. Ein Fehler, denn gerade Melted Mirrors minimal gehaltene und von elektronischen Geräten gestützte Variante von Post Punk und rockigen Songs mit 80er-Charme ist ja momentan wieder recht angesagt. Zum Glück bekamen sie das mit und legen am 1. März mit "Past Life" einen neuen Longplayer bereit. Wieder als Musikkassette erhältlich, digital sowieso, aber diesmal auch als CD.
Acht Songs sind enthalten und wie erwartet hört man die 80er an allen Ecken, besonders bei Pop-Hymnen wie "Seed Of Doubt". Als Klangprobe habe ich mich jedoch für den Song "Open Wire" entschieden.
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Ziemlich kühle Namenswahl, die das schwedische Trio da traf: The Secret French Postcards klingt hübsch bildmalerisch und assoziiert gleich richtig, dass man es mit Cold Wave zu tun bekommt, da diese Spielart bekanntermaßen aus Frankreich stammt. Das junge Label Backmask Records mit Sitz in Baltimore nahm sich des ebenfalls noch sehr frischen Acts an. Im letzten Jahr brachten man die Compilation "Les Éditions Ostra" mit allen Songs seit der Bandgründung in 2017 und in diesem Jahr - genauer am 1. März - kommt unter dem Titel "Contradictions" der erste richtige Langspieler der Band mit neuem Material. Die Vorab-EP "Awake" zeigte kürzlich wo es auf dem Album langgehen wird. Produktionstechnisch ausgereifter bleiben die Postcards ihrem Stil treu und Freunde von Gitarrenwave, Post Punk und Cold Wave werden gleichermaßen fündig. Und damit zur Hörprobe: Gewählt habe ich den Song "Black Hole" von der "Awake"-EP im Standbild, da er mir einen Tick besser als der Titelsong gefällt, welchen es auf Youtube sogar als hübschen Videoclip zu sehen gibt.
/ Weblink 1: The Secret French Postcards (Awake EP)
/ Weblink 2: The Secret French Postcards (Album)
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/ Weblink: Creux Lies
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Herr Andrea Riberti aus Italien ist bereits seit 2012 als DJ und Produzent in der Technowelt aktiv.
Inzwischen lebt er in Berlin und entwickelte dort vor zwei Jahren sein eher dunkel gehaltenes Projekt
Unconscious.
Dessen aktuelles Release ist das Album "You Belong To Me Now", welches das Berliner Label Area Z
gerade als Musikkassette mit Downloadcode veröffentlichte. Inhaltlich gibt es einen schön
abwechslungsreichen Bogen von modernem EBM über Technotrance bis hin zu
Retrowave in feinster John
Carpenter Tradition ("Cannibal"). Die Stücke sind rein instrumental, wenn man das Flüstern in "Sensory
Deprivation", sowie die Sprachsamples in "Pulsations" und dem Titeltrack mal nicht mitrechnet. Zum
Hineinhorchen hier auch einmal das eben genannte "Pulsations", was - nebenbei bemerkt - richtig laut gehört,
viel besser funktioniert.
Downwell ist ein Technoprojekt mit Sitz in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Dahinter steckt der Produzent und DJ Giorgi Kolbaia, der auch Betreiber des Hardcore-Techno Digitallabels `333-999 Records´ ist. Den frischesten Downwell Output gibt es jedoch über das italienische Label namens Industrial Techno United. "Distortion" heißt der neueste Track. Downwell begann mit minimalem Techno Acid, machte dann viel trockenen Hardcore Techno und ist nun bei moderner Electronic Body Music angelangt. Ich hoffe diese aktuelle Phase hält noch eine Weile an und es kommt von ihm noch mehr in dieser Richtung. Also mal abwarten und zunächst "Distortion".
(Hinweis für die Ungeduldigen: In der zweiten Hälfte gibt es auch noch Sprachsamples)
/ Weblink: Downwell
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Das Elektronikprojekt Sololust aus Utrecht gibt es nun schon seit fast zehn Jahren. Die Zahl der Veröffentlichungen blieb leider dennoch arg überschaubar. Hinter dem Act steht Peter Baarends, der auch für den Radiosender Resistencia des holländischen Enfant Terrible Labels tätig ist. Er war früher eigentlich als Sänger in Bands aktiv, womit selbst seine etwas schwächeren Tracks bei Einsatz seiner Stimme gleich tüchtig aufgewertet werden. Nach kürzlichen Acid-Techno-Ausflügen auf dem Gooiland Elektro Label kehrte er nun wieder zum Minimalwave mit Gesang zurück. Das ist gut so, wie der aktuelle Song "Let The Tape Roll" bestätigt.
/ Weblink: Sololust
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Weblink:
Ultraviolence
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Diesmal gab es enttäuschend wenig Fundstücke die mich wirklich überzeugten, womit wir bereits beim Finale des Blogeintrags sind. Dieses gestaltet sich wie gewohnt etwas verschroben und es ist mal wieder Electro Ambient an der Reihe. Ich habe mir die folgende Nummer mehrfach bei verschiedenen Launen angehört und bin fasziniert wie unterschiedlich sie wirkt. Die Bandbreite reicht von entspannend bis zu beängstigend. Erschienen ist es auf einer Musikkassette über das tschechische Label Baba Vanga. Der Künstler lebt in Manchester und arbeitet als The Lincolnshire Poacher, benannt nach dem Sender des englischen Secret Intelligence Service. Dabei handelt es sich um eine ähnlich mysteriöse Gerätschaft wie der russische "Der Summer", den ich hier bei der Vorstellung des Acts UVB-76 bereits einmal ins Spiel brachte. Der Rest des Tapes bietet noisige Klangcollagen, die von ruhig bis sehr experimentell gestaltet wurden. Nun aber zum besagten Track, er nennt sich "Yagi Beams At Hack Green".
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Weblink:
The Lincolnshire Poacher