Adrien Viot aus Paris nennt sein musikalisches Kind schlicht VIOT. Spekulationen über eine mögliche Abkürzung laufen also ins Leere. In die Vollen geht dagegen seine aktuelle EP "Hallali". Auf seinem Debütalbum 2016 versammelte er noch eine eher sperrige Ladung aus Synth Pop, Indie und Chanson.
Nun hat er die Electronic Body Music für sich entdeckt. Chanson in technoidem Gerüst - es passt und die Mischung funktioniert. Ich hoffe er macht genau so weiter. Die EP enthält leider nur einen Track in verschiedenen Versionen, wobei der sogenannte Elidja Remix dann auch wieder den reinen Chanson anbietet.
Eine Vinylversion ist leider noch nicht in Sicht, aber das kann ja noch werden. Hier eine Kostprobe.
/ Weblink: VIOT
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Hier einmal die erwähnte flotte Cold Wave Nummer, sie heißt "L'orbite Vide".
/ Weblink: Mas
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Ihr wollt hier auch einmal Pop? Na gut, das Duo Korine aus Philadelphia macht welchen, den selbst ich - trotz meiner massiven Schmalzunverträglichkeit - problemlos genießen kann. Born Losers Records sicherte sich die Rechte am ersten Longplayer der beiden Boys. Morgy Ramone und Trey Frye heißen sie und "New Arrangements" das Album. Acht Electropop Songs sind auf dem Vinyl zu finden. Digital kann man natürlich auch versorgt werden und für die Sammler gibt es sogar eine Ausgabe als Musikkassette. Das Artwork dürfte klar eine Hommage an New Order sein. Die Produktion ist noch besser als die ihrer Debüt EP, die genau vor einem Jahr erschien. Fakten im Telegrammstil finde ich gerade gut. Ihre Coverversion des Crystal Castles ft. Robert Smith Hits nenne ich hier ebenfalls als älteres Release, auch wenn mir der Sinn von 1:1-Nachgespieltem schon immer etwas rätselhaft war. Genug der Info. Hier zum Verlieben aus der aktuellen LP einmal der Song "Captive".
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Und hier auch gleich das Kontrastprogramm: Das dänische Einmannunternehmen
Offermose legte gerade seinen neuen Tonträger "Mørkt Forår" vor und die
limitierte Vinylauflage ist bereits so gut wie weg. Mit Grund, denn sie kann sich hören
lassen. Dicht und düster kommt das Album daher. Finstere elektronische Ambient-Klänge, die zuweilen an Berliner Schule (70er) wie auch Gallio Filmmusik erinnern
und Neoklassik sind zu finden und werden zum Teil sogar miteinander verschmolzen.
Heraus kommt etwas neues, für das mir keine Schublade einfallen will, aber ja auch
nicht immer muss. Hier einmal der Titeltrack des Albums.
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Das Electro-Projekt SameStory aus dem amerikanischen Richmond ist dermaßen unbekannt, dass es am heutigen Tag noch keine 50 Facebook-Verfolger hat. Dillon Dix heißt der Mann dahinter und veröffentlicht seit 2015. Sporadisch gab es Digitalsingles und nun ist mit "Living to Death" ein erster Longplayer in Form einer Musikkassette erhältlich. Mir persönlich ist der typisch-amerikanische, leicht schwülstige "Ich leide ja so, fühle mich wütend und angepi**t, komm lass uns lieber po**en"-Gesangsstil oft zu viel, aber `2 Millionen NIN Fans können sich nicht irren´. Für Einzeltracks bin ich jedoch offen.
Auch wenn soeben der Name NIN fiel, soll das nichts über die Produktion aussagen. Denn natürlich haben wir es hier nur mit einer DIY-Ausgabe zu tun, die - wenn überhaupt - eher einer Homerecording-Demos-Variante der Großen nahekommt. Hübsch minimalisiert auf das Wesentliche reduziert, nicht ganz unplugged, aber schon ein Notstrom- oder Batteriebetrieb für die Gerätschaften sozusagen. Hier einmal der Titelsong "Living to Death".
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Kris Baha aus Melbourne ist DJ und Studiotechniker, veröffentlicht seit 2016
aber auch seine eigenen musikalischen Kreationen. Sechs Maxisingles gibt es
mittlerweile und sein noch aktuelles Release "Can't Keep The Fact" auf dem
holländischen Pinkman Label ist in der Vinylversion bereits ausverkauft. Die 5 Tracks
sind aber natürlich Digital noch weiter erhältlich. Die A-Seite klingt angenehm düster.
Die Flipside ist dagegen etwas acid-lastiger ausgefallen, wobei der auf der gleichen
Seite befindliche Titeltrack dann aber auch wieder angenehm an frühe The Klinik
erinnert. Für meinen Geschmack gehört er ganz klar nicht allein in das Plattenfach Dance, sondern bereichert auch gut die Kategorien Electronic Body Music und Electro
Ambient.
Aber entscheidet selbst, hier einmal das New Beat - angehauchte "Notion Of
Dismay".
/
Weblink:
Kris Baha - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Das Damen-Trio The Exorcists aus Portland macht Punk. Keinen Hardcore
Punk, aber dennoch ziemlich kompromisslosen. Das soll heißen, es geht temporeich
und rau zur Sache. Dabei klingen sie sehr britisch und erinnern durch den weiblichen
Gesang eher an "Punk Rock Erfinder" wie X-Ray Spex, The Adverts, Vice
Squad und Penetration, denn an irgendeine amerikanische Band. Na okay, der Track
"Night Witches" hat vielleicht auch ein wenig was von Greg Sages Wipers, also einem
klassischen US-Act des Genres.
Father Hymen, Father Johnson und Father Filth, so die Künstlernamen der Damen müssen auf der Bühne erst noch Sicherheit sammeln, ihre Studioaufnahmen klingen jedoch bereits mehr als ordentlich. Ihr gerade erschienenes Debütalbum ist bisher leider nur in digitaler Form erhältlich, das könnte sich beim nächsten Mal auch rasch in Richtung Vinyl drehen, wenn sie denn so weitermachen. Hier als Kostprobe "predigen" die Damen einmal "Dorian Gray".
/ Weblink: The Exorcists Father Hymen, Father Johnson und Father Filth, so die Künstlernamen der Damen müssen auf der Bühne erst noch Sicherheit sammeln, ihre Studioaufnahmen klingen jedoch bereits mehr als ordentlich. Ihr gerade erschienenes Debütalbum ist bisher leider nur in digitaler Form erhältlich, das könnte sich beim nächsten Mal auch rasch in Richtung Vinyl drehen, wenn sie denn so weitermachen. Hier als Kostprobe "predigen" die Damen einmal "Dorian Gray".
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Die in New York City lebende Nicky Mao nennt ihr elektronisches Soloprojekt Hiro
Kone. 2011 wurde sie damit aktiv. nachdem sie sich zuvor in mehreren
Avantgarde-Formationen ausprobierte. "Pure Expenditure" heißt gerade erschienener
zweiter Longplayer, der ist Digital und auf Vinyl erhältlich und umfasst 7 Titel. Düster
geht es darauf zu, klar, sonst wäre sie hier nicht vertreten. Gleich der Opener klingt
wie der Soundtrack zu einem Science Fiction Horrorfilm. Electro Ambient bildet
das Albumgerüst, die Avantgarde kommt aber nicht zu kurz und so stoßen als
Gäste auch kurzzeitig das Tokyo-Damen-Duo group A sowie die Chanteuse Little Annie
hinzu. Zum Hineinhören hier jedoch der Instrumentaltitel "Holobiont".
/ Weblink 1:: Hiro Kone (aktuelles Album)
/ Weblink 1:: Hiro Kone (aktuelles Album)
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Bleiben wir noch etwas beim herbstlichen Electro Ambient. Es ist schon eine
Weile her, dass Flemming Kaspersen von Delayscape und Niels Rønne von Of The
Wand And The Moon ihr gemeinsames Projekt Heinz Beauvaix ins Leben
riefen. Cold Beats Records in Barcelona führten sich alle bis heute entstandenen
Aufnahmen noch einmal zu Gemüte und bauten mit dem Album "Anticlimate" eine
Werkschau aus 13 der noch frischesten Tracks. Da diese Auswahl auch als CD
erschien ist es gleichzeitig der erste überhaupt greifbare Tonträger des Duos.
Ähnlichkeiten zu Delayscape sind rasch ortbar, jedoch finden sich bei Heinz Beauvaix
Vocodergesang und Acidlinien nur sporadisch. Man bewegt sich eher im Bereich
Electro Ambient und schafft relaxte Soundscapes. Wenn gerade kein neues Holon
Album ansteht vielleicht mindestens eine prima Überbrückung der Wartezeit für die
Genrefreunde. Als Hörbeispiel hier einmal der Track "Full Retard".
/ Weblink 2: Heinz Beauvaix (ältere Aufnahmen)
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Zum Abschluss der wie gewohnt der etwas experimentierfreudige Track.
2015 tauchten zwei Debüt-Musikkassetten von Künstlern auf, die sich Minima
Moralia nannten. Tapes sind ja nicht mehr so wirklich verbreitet, also war die
gleichzeitige Adorno-Hommage schon ein bemerkenswerter Zufall. Bei dem einen Act
des Namens handelt es sich um eine spanisches Damen-Noise-Duo, wir wollen und
hier jedoch dem gleichnamigen Projekt des Elektronikers Matthew Ricchini aus
Philadelphia widmen. Der bewegt sich in seinem Klanglabor zwischen flächigem
Techno-Acid und Synth Pop, was in dieser Mixtur ja ebenfalls nicht
gerade alltäglich ist. Sein besagtes Erstwerk trug den Namen "Introduzione" und erschien via End
Result Productions. Im letzten Jahr legte er noch einen Compilationtrack nach. Der
Song hieß "First Meeting" und ist für die Synth Pop und Minimal Synth - Freunde interessant.
Es gibt ihn auf Youtube sogar als echtes Musikvideo.
Seine erwähnte Acid-Ader hatte nun gerade auch ihre erste Veröffentlichung. Dazu
nennt sich Matthew allerdings nicht Minima Moralia sondern House Of Lose.
Im Bandcamp ist die als "The Lost Tapes" betitelte, rein instrumentale EP zwar noch
nicht gelistet, aber bei Soundcloud kann man sie bereits komplett hören.
Hier als Kostprobe der Titel "Proj 3 - 2 Electro Jam Edit 2", der in seinem Verlauf rasant zulegt.