Da das Angebot des Bandcamps global ist, könnte aktuell beinahe die Frage entstehen, welches Label die "Wolf In The Night" EP von Ritual Veil eigentlich noch nicht veröffentlichte. Die Band selbst brachte sie im September digital und dann folgten Musikkassettenversionen von Cosmonaut Records (bandeigenes Label), B.F.E Records und Other Voices Records für verschiedene geografische Territorien im Monatstakt. Streamingpräsenz ist für das Post Punk und Synth Pop Trio aus Portland damit also mächtig vorhanden. Verdientermaßen, denn das Debütwerk aus sechs frischen Songs geht gut ins Ohr und ist durchweg hörbar. Mit "All Black" und “Favorite Toy" hat die EP gleich zwei Hits dabei. Die klassischen Depeche Mode Fans erlangen über den Song "Time Again" vielleicht sogar noch schneller Zugang zu Ritual Veil. "Time Again ist das Anspielpflichtprogramm für die Freunde von Synth Pop in der Tradition von Depeche Mode" wäre vielleicht so ein TV-mäßiger Slogan, den ich mir verkneife .. oder doch nicht.
Hier nun zum Warmwerden aber dennoch der Song "Favorite Toy".
/ Weblink: Ritual Veil
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Leandro Gámez und Núria Estúñiga starteten ihr Synth Pop- und Cold
Wave Projekt namens The Red Dots bereits vor zwei Jahren. Nach einem
Einzeltrack Anfang 2017 gab es kürzlich auch endlich die erste EP des Duos aus Madrid.
"High Waves" heißt sie, enthält 5 Songs und ist bisher lediglich in digitaler Form
erhältlich. Musikalisch sind die The Red Dots enorm abwechslungsreich, was es gar
nicht so einfach macht, hier jetzt einen wirklich repräsentativen ersten Eindruck zu
schaffen. Der Titel "Sixty Reasons" wäre eine Möglichkeit, da der Song gut poppig daherkommt,
könnte aber zur falschen Annahme verleiten, es handle sich lediglich um die hundertste
neue Synth Pop Band.
Ach was solls, warum lange grübeln, ich vertraue hier jetzt ´mal dem Songtitel "Trust", der mehr in die Richtung von melancholischem Cold Wave steuert und damit zeigt, dass es den Red Dots um mehr geht als nur `Popstars werden´.
Ach was solls, warum lange grübeln, ich vertraue hier jetzt ´mal dem Songtitel "Trust", der mehr in die Richtung von melancholischem Cold Wave steuert und damit zeigt, dass es den Red Dots um mehr geht als nur `Popstars werden´.
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Es ist ja gerade furchtbar kalt und damit ein gutes Klima für Art Pop. Der
kriecht dann gleich doppelt unter die Haut und wenn man nicht gerade an einer
massiven Kunstunverträglichkeit leidet, sollte man dem ersten Albumhöhepunkt des
Jahres 2018 ruhig einmal eine Chance geben. Am 19. Januar veröffentlicht Soho
Rezanejad den Langspieler 'Six Archetypes" über Silicone Records. Dabei handelt es
sich um das erste Album der Künstlerin aus Kopenhagen, die in erster Linie auf elektronisch erzeugte Sounds setzt. 2015 debütierte sie mit ihrer EP "Idolatry" und erst zwei Jahre später erschien die Single-Musikkassette
"Uplifter". Zwischenzeitlich arbeitete sie auch mit der Synth Pop Band Lust For Youth
("Armida").
Für reine Popkonsumenten ist ihr kommendes Soloalbum zugegeben ein zäher
Brocken.
Soho Rezanejads Stimme klingt zwar völlig anders als die von Kate Bush, aber wer
sich von Frau Bush auch ein ganzes Album gut anhören könnte, bekommt mit dem
Longplayer der Dänin ein ähnliche hochwertiges Drama in ausgefeilter musikalischer
Architektur geboten.
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Hinter dem Act Destroy All Horizons verbirgt sich Theodore Kara aus dem
griechischen Thessaloniki. Der Begriff "haunting" passt sehr gut um seine Musik
überhaupt irgendwo einordnen zu können. Noise-Sounds mit viel Echo plus sein
packender Gesangstil finden sich als Leitfaden in vielen seiner Songs, deren
individuelle Grundgerüste dagegen vor Genregrenzen keinen Halt machen. Von Electro
Ambient über Industrial Rock und Post Punk bis zu
Technoeinlagen reicht dabei sein bisheriges Spektrum. Das erste Destroy All
Horizons Release wird erst in Kürze im Bandcamp erhältlich werden, aber
sowohl Soundcloud als auch Youtube wurden bereits vorab mit einigen Kostproben
bestückt. Hier als erster Höreindruck einmal sein Richtung Industrial-Rock klingender
Song "Void".
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Der Katalog des Electro Ambient Projektes All Buttons In aus
Edinburgh ist noch etwas schmal und besteht fast nur aus gelegentlichen Einzeltracks,
die seit 2016 meist auf Compilationalben des britischen Labels Sleepless Collective
erhältlich gemacht wurden. Ein erstes eigenes Album rückt nun näher und man darf
gespannt sein, denn was Qualität angeht, hat Brian Muir - der Mann hinter All Buttons
In - durch seine Samplerbeiträge den Maßstab sehr hoch angesetzt. Hübsch frickelige,
zirpende Sounds plus wohlige Melodien zum Kontrast bekommt man bei ihm zu hören
und fühlt sich damit an die guten frühen Zeiten des Warp Labels der 90er erinnert. Hier
als Hörbeispiel einmal der Track "Hypoxia".
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Post Punk und Darkwave sind das Metier der Band Shadowhouse aus Portland.
Bereits 2013 erregten sie mit ihrer Debütsingle "Haunted" große Aufmerksamkeit.
Neben gelungener Musik lag dies auch am exzellenten Cover-Layout dieser
Vinylscheibe, das sich am Stil britischer Post Punk und Darkwave Ikonen der 80er wie
Red Lorry Yellow Lorry, The Sisters Of Mercy, Play Dead und The March Violets
orientierte. Dadurch wurde es eine dieser Plattenhüllen, bei denen man auf den ersten
Blick genau weiß, welche Musik darin steckt. Ich finde sowas zählt manchmal mehr als
einfach "Plagiat!" zu rufen und eine Band links liegen zu lassen. Da weiß man
wenigstens wo man dran ist. Gut, natürlich gibt es auch oft Mogelpackungen, das ist leider nicht zu ändern. Aber über Etikettenschwindel, insbesondere in Form
unangebrachter Tags habe ich mich hier ja schon oft genug ausgelassen, daher nun genug damit und wieder zurück zu Shadowhouse: Das bisher einzige Album des amerikanischen
Quartetts hieß "Hand In Hand", ist mittlerweile drei Jahre alt und beinahe vergessen, es
wurde also auch Zeit für Nachschub. Erneut erfolgt dieser in Form einer Vinyl 7" Single, die
Anfang 2018 via Gone Home Records erscheinen soll.
Die beiden enthaltenen Songs "Conformity" und "Fall Down" sind aber gerade eben bereits vorab in digitaler Form erschienen und dadurch hörbar. Sie klingen viel lockerer als sonst von Shadowhouse gewohnt, dennoch gelungen, auch wenn man sich damit schon heftig in Richtung Powerpop bewegt, wie ich finde.
Aber urteilt
selbst, hier ist "Conformity" von Shadowhouse.
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Ausfahrt ist ein Minimal Synth Projekt aus Rotterdam und Riq Etiq der
Mann dahinter. Kürzlich hat er seine ersten Demotracks als 6-track Bundle ins
Bandcamp hochgeladen und jenes Set beinhaltet bereits echte Perlen, was die
Spannung auf ein erstes richtiges Release tüchtig erhöht. "Your Demands" heißt einer
dieser Demosongs und ist ein kleiner oberlässiger Minimalstomper, also die Art, die
auch ohne ausgetüftelt produzierten Wums bereits richtig gut wirkt.
/ Weblink: Ausfahrt
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Bleiben wir noch kurz beim Minimal Synth. Accumortis ist ein frisches
Projekt dieser Sparte und agiert aus Kalifornien. Der Ansatz des
Einmannunternehmens ist ungewöhnlich: Als modernen Einfluss gibt er Lebanon
Hanover an, nicht spektakulär, aber gleichzeitig als 80er Referenz dann Nurse With
Wound statt einer Coldwave- oder Darkwave Band jener Zeit anzuführen, ist halt nicht
so wirklich "normal".
Seit dem Frühjahr veröffentlicht Accumortis im Bandcamp und vielleicht sogar ein
wenig zu viel. Wir haben hier damit wieder einmal den Fall, zwar nichts großartiges und
völlig ausgereiftes ergattern zu können, aber (!) wenn man sich aus den vorhanden
beiden Alben und der Single selbst eine Best-Of EP zusammenstellt, dann kann die
schon ganz ordentlich was. Vom aktuellen Album "Frozen in Thirds" täte ich da zum
Beispiel die Tracks "Frozen", "Nighttime Cannibal" und "Evil Never Dies" herauspicken.
Daher hier als Anspieltip nun einmal "Evil Never Dies", das in hübsch monotonem EBM-Rhythmus daherkommt.
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Weblink:: Accumortis
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/ Weblink: Kangding Ray (Stroboscopic Artefacts)
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Den Bandnamen von Leidenfrost aus Moskau könnte man beinahe
als eine Steigerung des bekannten deutschen Acts Winterkälte ansehen. Die Russen
haben zwar ähnlich druckvolle Elektronik im Gepäck, marschieren aber eher in
Witch House Pfaden. Schön hymnisch, leidenschaftlich melancholisch und
vereinzelt garniert mit Sprachsamples. Emil Gerz heißt der Mann dahinter und sein
Debütalbum "Fit Of Passion" im Mai 2017 weckte bereits Interesse. Einzige Manko war
vielleicht, dass er doch arg oft die gleiche Melodie benutzte. Das kann man als
einheitliche Linie oder auch als etwas ermüdend eintönig wahrnehmen, bei mir galt
leider letzteres.
Die sechs neuen Tracks seither, versprechen jedoch einen weit abwechslungsreicheren
Nachfolger, womit der kommende Longplayer nun hoch auf meiner "Nicht verpassen -
Liste" steht. Hier einer der frischen Tracks, "Redemption".
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Weblink::
Leidenfrost- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Der gewohnt schräge finale Clip irritiert diesmal eher über seine psychedelische Bildsprache als durch
die Musik. Denn die Töne sind rhythmisch und im Bereich Elektronische Körpermusik mit leichter Tendenz zum Psychedelic Trance einzuordnen. Sie stammen von Kangding Ray, dessen noch aktuelles Album "Hyper
Opal Mantis" gerade verdient in den Top 10 diverser Tonträger-Jahrescharts auftaucht. Der in Berlin lebende David Letellier betreibt dieses Projekt nun bereits seit über einer Dekade und ist damit stark am guten Ruf beteiligt, den das Label Raster-Noton für hochwertige elektronische Qualität nun innehat. Kangding Rays
angesprochener letzter Longplayer erschien dann jedoch auf Stroboscopic Artefacts,
dem Label von Luca Mortellaro, der in der Technogemeinde bestens als Lucy bekannt
ist. Lucys Label hielt sich in 2017 mit Veröffentlichungen eher zurück. Gerade erst
eben ist dort mit der "Enter The Fire" EP von Alessandro
Adriani nach Monaten wieder etwas neues erschienen. Sehr gelungenes Release von Herrn Adriani, aber
hier nun erst einmal Kangding Ray mit "Rubi".
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