nachtplan   - Nr. 78 -    



Am 1. März erscheint das Debütalbum des Einmannunternehmens (eaux saines). Colin Manierka aus Bordeaux sorgte bereits mit seinen letztjährigen Demos für einen gelungenen Überraschungseffekt der beliebten Marke "Wo kommt er denn plötzlich her?". Sein Sound klang einfach zu gut produziert um lediglich ein schnödes "Demoversion" an die Songtitel anzuhängen. Beeindruckend auch die Bandbreite seiner rein elektronischen Musik. Selbst beim Synth-Pop Ausflug "Lost Sailplanes" bekommt er den passenden, soft-poppigen Gesang hin. Fast bizarr, wenn man ihn nur ein paar Tracks zuvor noch mit dem tiefschwarzen "Les Eaux Aaines" gehört hat. 
In diesem Blogeintrag werden sich viele schräge Spekulationen um Namen möglicher neuer Musikrichtungen finden. Die scherzhafte Frage "Wie wäre es mit `Bipolar-Synthwave´?" macht hier den Anfang. Als Kostprobe habe ich den Song "Unfalling" gewählt, der sich ziemlich in der Mitte befindet, also um den Gedanken fortzusetzen, vielleicht komponiert, als die Medikation gerade gut eingestellt war und er nicht zu Extremen neigte. Wer eher nach möglichen Clubtracks Ausschau hält, sollte einmal "Almost" testen. Das ist ähnlich `etwas sonniger´ gestaltet, enthält aber weniger dramatische Wendungen und ein dichteres Rhythmusarrangement. Wer dagegen noch mehr Drama und Tiefe mag, dem sei "One Day, Ten Years" empfohlen. Wenn man so viele Einstiegsmöglichkeiten in ein Album anbieten kann, heißt es eigentlich bereits, dass es mindestens ein "Mal in Ruhe ganz durchhören" wert ist. Es wird als Musikkassette und Digitaldownload erhältlich sein.
/ Weblink: Eaux Saines

 




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Die Deutsch-Britische Freundschaft in Form des Damenduos Holysix bezeichnet ihren Sound selbst als Cosmic Cold Wave. Kann man machen, denn Ve Mac und Monika Krol umgeben ihre poppig-rhythmischen Minimal Synth Klänge mit trashig-kosmischem Glamour, was im hörbaren Endresultat nicht weniger ungewöhnlich klingt, wie der Name einer solchen Musikrichtung. Etwas entspannter als die Chicks On Speed und von der Stimmung weit waviger und düsterer als Miss Kittin, treiben die beiden freakigen Mädels ihr musikalisches Unwesen, nein, ihr Neuwesen. Das erst im letzten Jahr gegründete Duo tourte bereits und gab sich dabei optisch wie eine Mischung aus altbekannten Youtube Futurefashion-Trash-Ikonen. Mir kamen jedenfalls schnell The Space Lady, nebst ihrem Minimalinstrumentarium im Park oder Dee D. Jackson, einmal ohne ihren Roboter, in den Sinn.
Monika Krol ist die Gründerin und Chefin des Londoner DIY Kassettenlabels SixSixSixties Records und seit 2010 musikalisch auch mit ihrem Soloprojekt Meddicine aktiv. Auf SixSixSixties erschien dann entsprechend die Holysix Debütsingle, die auch von Good Job Records herausgebracht wurde. Bei der Recherche für diesen Text fiel mir auf, dass beiden Labels ein Discogs Update gut stehen könnte, da sich die Informationen dort auf dem Stand von 2014 bewegen. Hier jedenfalls schon einmal ein Youtube Update durch einen Videoclip zu ihrem Song "Dance All Night".
/ Weblink: Holysix






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Die musikalische Berufung von Jose Enterrado aus Barcelona nennt sich Intersigno. Die Titel seiner bisherigen beiden Alben "Dark Space" und "Night Terrors" sprechen für sich: Es handelt sich bei seiner Musik um düsteren, flächig-spacigen Electro Ambient. Recht ungewöhnlich, oder nennen wir es besser `sehr individuell´, ist die Auswahl der von ihm verwendeten Sounds. Während seine Konstruktionen sehr an die 90er erinnern, sind die Klänge oft von Horror- und Slasherfilmen der 70er und 80er inspiriert. Relaxt und durchweg instrumental gestalten sich seine beiden Longplayer und drei Digitalsingles - Düsternis mit einer beruhigenden Wirkung. Im Titel "Lose Your Soul" auf dem aktuellen Album "Night Terrors" schleichen sich sogar Töne ein, die an eine Bachorgel erinnern und dennoch gut ins Gesamtbild passen.
Wäre "Lose Your Soul" als verschollene Aphex Twin Aufnahme aus 1996 aufgetaucht, täten alle "Hurrah, genial" schreien und gleich laut und dreimal hintereinander hören. Intersigno wird diese blinde, bzw. taube Ehrfurcht nicht zuteilwerden, dafür hat er aber zwei Alben gemacht, die man am Stück durchhören kann, was beim Aphex Twin in der Regel eher schweres Brot ist. Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht ich hätte was gegen den Mann. Die guten Sachen von ihm, habe ich ja in den 90ern oft und gerne auf Samplern verkoppelt. Leider sitzen heute in den Musikredaktionen der Medien etliche Leute, die auch wirklich jeden seiner - man möge mir verzeihen, aber das Wort passt einfach - `Acidfürze´ gleich heilig sprechen oder mindestens ganz automatisch einen von großer Kunst erzählen. Intersigno soll jetzt hier auch nicht als der neue Aphex Twin angepriesen werden, er erinnert mich halt durch seine ebenfalls sehr unkonventionelles Mastering und Soundauswahl an den Briten zu dessen innovativer Phase. Keine Hi-Fi / High End Kulisse, sondern die Aufnahmen auch einmal mutig roh verlassen ohne alles hübsch zu glätten. Eher nervöse Zeitgenossen werden beim Hören seiner Musik gleich "Warum sind denn da die Drums so laut" und "Muss das da so dröhnen?" mokieren, schätze ich. Als Antwort kann ich da nur entgegnen "So etwas muss es auch geben, es soll ja für jeden etwas passendes an Musik zu finden sein".
Die Tracks seiner beiden Alben sind gesammelt auch als Musikkassette erschienen (Link unter dem Text). Hier einmal der Titel "Afraid" vom aktuellen Album. Startet wie John Carpenter und wird dann düsterer Techno-Acid, aber hört selbst.
/ Weblink 1Intersigno 
/ Weblink 2Intersigno (Compilation)

 
 




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Im französischen Bordeaux betreibt Greg Vezon seit 2011 sein Projekt Volcan. Eine 12" Platte sowie drei Digitalsingles zeigt sein bisheriger Katalog. Zusätzlich bietet er unter dem Titel "France Ténèbres" 9 ältere Songs in eher bescheidener Demoqualität, aber dafür als Gratisdownload an. Instrumentale, elektronische Dramen sind sein Ding. Name und Artwork deuten auf Witch House hin, aber er ist mehr dem Techno Trance verwurzelt. Entweder wird es ganz ruhig und düster oder entspannt-rhythmisch plus melodramatischer Melodielinien. Die Songs seiner 12" EP "Thysia" aus dem letzten Dezember, werden gerade in neuen Remixversionen von befreundeten Künstlern für eine Bandcamp Veröffentlichung vorbereitet. Black Bug, Club Amour, Tamara Goukassova, sowie der ebenfalls in Bordeaux ansässige und hier bereits einmal vorgestellte Act  h ø r d, gehören zu den Beteiligten.
Mein Favorit der originalen 12" war und ist das monoton pumpende "Futur Vide". In der Remixfassung macht dann aber "Aurore" in der Interpretation von h ø r d das Rennen. Und Tamara Goukassova macht mich etwas nervös, da ich nicht darauf komme, ob mich ihre Fassung von "Achlys" mehr an Tuxedomoon oder Clint Mansell erinnert. Aber warum grübeln? - Den zusätzlichen tag "Kunst" zertifiziert sie damit eh in beiden Fällen. Hier zum Warmwerden dennoch erst einmal die h ø r d - Variation von "Aurore".
/ Weblink: Volcan







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2014 tauchten The Abandos aus Philadelphia auf und servierten frischen Punk mittels passend krachiger Debütsingle. Ihr Sound erinnerte an US Collegebands alter Schule und war damit zwar ein "Schön, dass es das nach wie vor gibt" wert, aber dennoch auch irgendwo ein alter Hut. Um damit in der Masse überhaupt wahrgenommen zu werden, müsste man schon einen echten Hitsong im Gepäck haben. Doch bereits kurz darauf, entfernte der Gründer Kyle Marchiafava den Bassisten und Drummer aus der Band und setzte auf eine synthesizerbeschleunigte Rhythmusabteilung. Schnell hatte das neue Duo aus Sänger Kyle nebst seiner frischerworbenen Elektronik und dem verbliebenen Gitarristen Wes Russel die ersten Songs im Kasten. Man entfernte auch noch das "The" aus dem Namen und klang nun wie eine gitarrige Ausgabe der trashigen EBM´ler von High-Functioning Flesh. Das ebenfalls in Philadelphia residierende Label End Result Productions meldete sofort Interesse an derart modifiziertem Punk an. Die so im Dezember veröffentlichte 3-Track Musikkassette "Nurture" war schnell vergriffen, ist aber nun in einer Nachauflage wieder erhältlich. So weit die Story bisher und hier Abandos mit "First Date".
/ Weblink: Abandos
 






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Mark Rydyger lebt in Toronto. So manche Nacht verbringt er in seinem rein elektronischem Studio und erschafft als Holon teils unheimliche Soundwelten. Sehr lange war es ruhig um ihn und erst 10 Jahre nach seinem Debütalbum "Some Kind Of Order", meldete er sich im vergangenen Herbst mit dem Longplayer "Augmented Reality" plötzlich wieder zurück. Diesmal scheint er uns länger erhalten zu bleiben, denn eine nächste Veröffentlichung ist bereits in Planung. Seine rein instrumentale Electro Ambient Musik ist ziemlich eigen. Offensichtlich hat er ein Faible für Sounds, wie sie in Science Fiction Filmen der letzten 50 Jahre als angenommene Geräusche futuristischer Maschinen zu hören waren. Von Enterprise Türgeräuschen bis zum Tackern des Alien Bordcomputers gibt es einiges zu entdecken. Nicht gesampelt, sondern frei interpretiert und zu recht druckvollen Rhythmusarrangements setzt er solche Klänge in Szene. Begleitet wird dies wahlweise von spacigen Ambientklängen oder oft auch in Kombination mit melodramatisch düsteren Melodielinien, was seine Musik für uns interessant macht. Während er auf seinem Erstlingswerk noch öfter schmutzige, aber wärmere Trip Hop Perkussion verwendete, klingen seine momentanen Kompositionen nun meist klinisch und unterkühlt. Eine Gratwanderung, weil damit wandelt er immer gefährlich nahe am Ambientkitsch, wie man ihn als musikalische Untermalung von Segelflügen und Weltraumaufnahmen aus dem TV kennt. Aber er bekommt die Kurve. Außer mal einem Vangelis "The Blade Runner" Leadsound, ist mir zumindest nichts sonderlich schwülstiges aufgefallen. Er hat halt auch stets mehr Bass im Programm als die seichten Luftaufnahmenvertoner, die man im Fernsehen so antrifft und erzielt damit stets einen guten Kontrast zu süßen Linien. Anzumerken ist noch die Verwechslungsgefahr von Holon mit dem mexikanischen Psytrance Projekt gleichen Namens. Hier aber der Mann aus Kanada mit dem Vorabtrack "When Worlds Collide" von seinem nächsten Album.
/ Weblink 1: Holon (aktuell) 
/ Weblink 2: Holon (Debütalbum)
 





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Apropos Verwechslungsgefahr. Ich hatte hier einmal einen Act namens Trip Cult vorgestellt. Diesmal soll es jedoch um ein australisches Label gehen, welches sich Cult Trip schreibt. Dessen vielleicht bekanntester Künstler ist das experimentelle Technoprojekt Elite Athlete. Auch um sie soll es sich hier nicht drehen, weil frischer im Programm und für uns interessanter ist ein Projekt namens 2200. Dieses hat kürzlich sein Debüt in Form einer EP mit dem Titel "Killed By Deaf" vorgelegt. Ja, schon wieder Verwechslungsgefahr. Der Motörhead Song hieß "Killed By Death", also hier auch keine Coverversionen von Rocksongs, auch wenn der junge Mann hinter 2200 durch seinen Extrembart an ZZ Top erinnert. Dan White heißt er und lebt in Melbourne. Als DJ und mit seinem Projekt Rings Around Saturn musiziert er irgendwo zwischen Tribal Techno und psychedelischem Deep House. Als 2200 beschreitet er nun auch einmal düstere Pfade. Der Opener der EP öffnet leider erst einmal eher weniger Ohren, denn es handelt sich um eine etwas dröge Acid-Nummer. Aber dann: Mit elektronischen Mitteln bringt er einen ultralässig groovenden Post Punk Track namens "Outlaw", der minimal, instrumental, hypnotisch und ohne Verzierungen daherkommt.
Nach einem experimentellen Zwischenspiel bringt er am Ende der EP noch einen dunkel-brutzelnden Elektro-Jam namens "The Rig", der es auf seine Art ebenfalls in sich hat. Fazit: Cult Trip weiter beobachten. Sie scheinen ähnlich wie Malka Tuti aus Israel auf mutige Kombinationen aus zu sein, was die Spannung Richtung kommender Veröffentlichungen erhöht. Allerdings veröffentlicht 2200 nicht exklusiv mit diesem Label. Die ebenfalls australischen Altered States Tapes werden in Kürze unter dem Titel "Black Iron" und in Form einer Musikkassette die nächste EP von 2200 bringen. Nun aber erst einmal das angesprochene "Outlaw" von der bereits erhältlichen 12" EP.
/ Weblink: 2200





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Eine junge Künstlerin der elektronischen Düstermusik mit Sitz in der Türkei, taufte vor fünf Jahren ihr Projekt Bewitched As Dark. Seit 2014 hat dieses nun bereits acht Digitalalben veröffentlicht. Die ersten drei Releases sprühten zwar bereits vor willkommener Ideen und Melodien, aber Klang und Mastering bewegten sich noch auf Demotape-Niveau. Das Mastering ist immer noch extrem oder sagen wir `ungewöhnlich angezerrt´ und es braucht zwei bis drei Tracks, bis man seine Ohren darauf eingestellt hat - ihre Kompositionen wurden dagegen immer ausgetüftelter und zu anfänglich rein instrumentalen Titeln gesellte sich zudem immer öfter Gesang. Auch die orientalische Tonleiter setzte sie stetig seltener ein, auf der aktuellen Veröffentlichung "Mist" ist sie kaum noch zu finden. Zuvor tauchte diese auch lediglich in einem Maße auf, bei dem wir bei Dead Can Dance von Weltmusik sprächen. Von typisch türkischen musikalischen Wurzeln konnte man nie reden. 
Was ist da nun also für eine Musik? Witch House liegt beim Projektnamen sehr nahe und ist auch mit drin. Aber weit ausgeprägter kommen die Einflüsse aus Darkwave und düsterem Trip Hop zum Tragen. Vielleicht hat sie mit ihrem Sound sogar gerade eine neue Musikrichtung `erfunden´, für die es nur noch einen neuen Namen zu finden gilt? Eine ihrer Veröffentlichungen trägt den Titel `Electronic B(lo)ody Music´. Netter Einfall, ich bezweifle dennoch, dass sich dieser Begriff durchsetzen wird. Aber wer weiß - vielleicht ist so etwas wie `Angst Wave´ - als Weiterführung von Wurzeln aus Cold Wave, Angstpop und Witch House - demnächst bei Wikipedia anzutreffen? Jetzt aber, statt weiterer Namensideen, erst einmal der Song "Losing Game" von ihrem aktuellen Album.
/ Weblink: Bewitched As Dark  






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Hier die erste Wiederholung im Blog. Solche wollte ich zwar vermeiden, da es Unmengen an neuer, bemerkenswerter Musik zu entdecken gibt, aber nun eine erste Ausnahme und ich fasse mich auch kurz. Es geht um Unidentified Man feat. Chroma Carbon. Bei Chroma Carbon handelt es sich um den Sänger der bereits vorgestellten Band Factice Factory, welcher sich nun als Gast zum Hauptprojekt des Mannes gesellte, den ich noch kürzlich als Asylum Réalité ins Gespräch brachte. Ihr gemeinsamer Track "Dystopia" erschuf exakt den erwarteten, interessanten Kontrast von unterkühlter Cold Wave Atmosphäre und knackigen Minimal Synth Grooves. Gut kombiniert, wie ich finde - Das können die Beiden gerne einmal öfter machen! Der Song wird voraussichtlich im Bandcamp Shop von Unidentified Man erscheinen, aber hier ist er schon einmal vorab als Videoclip.
/ Weblink: Unidentified Man  







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Vom Frankokanadier Mathieu |e_Ça hört man in der Regel einmal pro Jahr etwas. Dann meldet er sich mit seiner jeweils neuen Veröffentlichung, meist in Form einer digitalen EP, zurück. Er selbst kategorisiert seine Musik als Retrowave - Minimal Synth - EBM - Industrial. Wenn man sich das als soliden Schrank mit vier Schubladen vorstellt, an dem er sich hexengleich mit einem großen Glasbehälter im Arm, je nach Track einmal mehr oder weniger bedient, dann passt das schon. Die richtigen Mischungsverhältnisse der Zutaten trifft |e_Ça gekonnt, denn der Zauber wirkt sehr oft. In 2014 war er zusätzlich in dem Projekt L'Anthologie aktiv. Dort fügte er dann einmal mehr Krötenbeine und Rattenschwänze, ähem, ich meine Minimal Synth und Retrowave hinzu. Seine gewohnte Rückmeldung nehmen ihm in diesem Jahr Equilateral Records mit Sitz in Chile ab. Das eher für herben musikalischen Stoff bekannte Witch House Label wird seine neue EP veröffentlichen. Nicht, dass er plötzlich zum Witch House wechselte, ich schätze eher, das Label will sich einfach musikalisch ein wenig weiter öffnen. Hier von der kommenden EP bereits der Song "Primal" als Kostprobe.
 / Weblink 1: |e_Ça (Aktuelle EP) 
 / Weblink 2: |e_Ça (Back-Katalog)   
 




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Beinahe noch eine Wiederholung, aber nur beinahe, da der bereits beleuchtete Act Mater Suspiria Vision hier unter anderem Namen und auch musikalisch neu agiert. Als Drug Machine schuf man den Soundtrack (Da es sich nicht um eine Songsammlung handelt, eigentlich genauer den Score) zum Art-Film "Delirium". In der reinen Audioform wurde das Werk in "Amnesia" umbenannt.
Meist kauft man sich ja die Filmmusik, nachdem man jenen sah. Dessen Musik ungesehen und losgelöst zu hören, kann oft ziemlich zäh werden. Dennoch habe ich mich, ohne den Streifen gesehen zu haben, aus Neugier herangewagt und wie erhofft, fanden sich zwischen vielen anstrengenden und experimentellen Soundcollagen auch kleine Perlen: Der Titeltrack "Amnesia" ist eine hübsche, hypnotische Minimal-Techno Nummer geworden und "Shock Corridor" so etwas wie die düstere New Beat- oder EBM-Ausgabe davon. Also EBM nicht im Sinne von Front 242 sondern von eher flächiger, aber dennoch pumpender elektronischer Tanzmusik.
Fazit: Das Album ist selbst für Mater Suspiria Vision Fans nur bedingt zu genießen, denn den gewohnten Witch House sucht man vergebens. Die Perle "Shock Corridor" sollte man aber einmal gehört haben. Mit ordentlich Nebel könnte der Titel sogar in Düsterclubs sehr gut funktionieren, denke ich.
Das Video fungiert auch gleichzeitig als finaler, gewohnt etwas stranger Clip, da hier Wahrnehmungsstörungen im Laufe eines Entzugssyndroms recht drastisch in Szene gesetzt werden. Wir erinnern uns, der ursprüngliche Film heißt bezeichnend "Delirium".
/ Weblink:Drug Machine

 
 




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